Selbstverständlich halte ich mich regelmäßig auf dem Laufenden, was
kulturell bedeutsame Filme angeht – „Findet Dorie“ z.B. habe ich dreimal
gesehen... sehr berührend... und so tiefgründig. Tierfilme sind ja insgesamt enorm lehrreich... gerade was die eigene Realität betrifft... Die arme Dorie...
völlig orientierungslos im unendlich weiten Ozean des Lebens, getrieben von der
Sehnsucht nach dem Ursprung des Seins und... Nun, äh... jedenfalls –
Tierfilme... stets ein Quell unerschöpflicher Weisheiten. Deshalb ist wohl auch
dieser „Toni Erdmann“, der mir zu Bildungszwecken wärmstens ans Herz gelegt
wurde, derart mit Preisen überhäuft worden... sogar eine Oscar-Nominierung...
wow! Erdmännchen sind aber auch wirklich extrem possierliche Tierchen...
Welche jedoch bis jetzt, soweit ich das erkennen kann, in dem Film überhaupt
nicht vorkommen... seltsam... bin allerdings etwas abgelenkt, da es aus
unerfindlichen Gründen in diesem Kino kein Popcorn gibt – ist das zu
fassen...?! Wie soll man sich denn da ordentlich auf die Leinwand konzentrieren
können, wenn einem der Magen knurrt?! Und was ist eigentlich aus der guten
alten Tradition geworden, dass nach der Langnese-Werbung Eis verkauft wird?!
Beschämend, wie in diesem Land mit den essentiellen Bestandteilen unserer
Kultur umgegangen wird! Wie...?! Ach, der Film... tja, immer noch keine
Erdmännchen weit und breit... nur ein alter Mann mit komischen Haaren – ist das
eine Perücke?! – und hässlichen Zähnen. Ah, der
ist Toni Erdmann?! Hm, anscheinend doch kein Tierfilm... schade... aber
sicher trotzdem ausgesprochen bedeutungsvoll... ich mein, der Oscar – hallo...?!
Ha, lustig - die vorstehenden Zähne sind nur ein Gebiss... das von Herrn
Erdmann immer wieder herausgenommen und in die Jacketttasche gesteckt wird...
igitt... da hängt doch überall Spucke dran... eklig... Andererseits vermutlich ein
Sinnbild dafür, was die... ähem... Verbindung dieses Mannes zu... seinem...
inneren Kind betrifft... oder so... Ach, die Blondine ist seine Tochter?! Na,
dann ist alles klar... Vater-Tochter-Beziehung... eine unerhört wichtige
und bedeutsame Thematik!
Vor allem, wenn wie in diesem Fall eine starke Entfremdung spürbar
wird... bereits deutlich zu erkennen an den unterschiedlichen Nachnamen – Herr
Erdmann und Miss Schnuck. Offensichtlich liegt dem Ganzen eine tragische
Familiengeschichte zugrunde... bin zutiefst ergriffen. Zum Glück scheint
Fräulein Schnuck in ihrem Kollegen aus der Arbeit die große Liebe gefunden zu
haben. Hübsche Wohnung, übrigens... besonders die Pralinen-Etagere... außergewöhnlich
delikat... also, das Gestell, nicht der Inhalt... obwohl das Konfekt ebenfalls
recht lecker aussieht... mmmh... Schokolade... vielleicht hätte ich mir doch
einen kleinen Vorrat von Zuhause... hä?! Moment mal, was macht der Typ denn
da...?! Er wird doch nicht... und dann auch noch ausgerechnet auf die Pra... Nein,
nein, nein - nicht essen!! Das ist sowas von... Äh, bäh... mir wird schlecht...
nur der Unterzucker, höchstwahrscheinlich... Denn diese Szene ist ohne Frage
von tiefgreifender künstlerischer Bedeutung, die... chrrchrr...
Ups... scheine kurz weggenickt zu sein... muss an der Überlänge des
Films liegen... der ansonsten natürlich ungemein fesselnd ist. Gerade schmeißt
Fräulein Schnuck eine FKK-Party... zu der ihr Vater im Zottelpelz-Kostüm
erscheint... hat wohl irgendwie das Motto nicht mitbekommen, der Arme... aber gerade
diese feinen Zwischentöne sind ja hochinteressant!