Samstag
Oh mein Gott, es ist soweit - Putin rückt mit seinen Truppen nach
Grüntegernbach vor, um das bayerische Hinterland zu annektieren... noch ein
letzter Gruß, und dann... ach nein, ist nur der Nachbar, der seinen neuen
Laubsauger ausprobiert... nach wild wucherndem Rasen ist unkontrolliert
herabfallendes Laub nämlich eines der Hauptprobleme, mit denen die geplagte
Landbevölkerung Tag für Tag zu kämpfen hat... doch sämtliche an die Regierung
gerichteten Petitionen blieben bis jetzt wirkungslos... angeblich ist ein
Protestmarsch nach Berlin bereits in Planung... in Tracht und mit korrekt
geschulterten Laubbläsern... ich sollte Frau Merkel vielleicht vorwarnen... und
muss unbedingt die Berge von Laub in meinem Garten in Angriff nehmen...
Montag
Im Grunde genommen ist Laub auf dem Rasen ja etwas Wunderschönes - dieses
Farbenspiel, diese elegante Leichtigkeit, mit der sich die Blätter in das
Gesamtbild des Gartens einfügen.... warum zerstören, was die Natur so perfekt
erschaffen hat?! Außerdem weiß man doch, dass Laubrechen ausgesprochen schlecht
für den Rücken sein kann... man ist ja schließlich nicht mehr die Jüngste...
und gerade im Herbst sollte körperliche Anstrengung unbedingt vermieden
werden.... bei all den Bakterien und Viren, die in der Luft herumschwirren...
einmal nicht aufgepasst, bei der Gartenarbeit zu sehr ins Schwitzen geraten -
und schon liegt man für mehrere Wochen flach... die Konstitution einer Blondine
ist eben einfach nicht so robust wie die der gemeinen Landfrau... das dürfte
auch den fleißig grüne Laubsäcke befüllenden Nachbarn einleuchten...
Mittwoch
Meine überzeugend vorgetragene Argumentation zur Laublage in meinem Garten kam
im Dorf irgendwie nicht so gut an, wie gedacht... dabei habe ich für den Gang
zum Bäcker extra Gummistiefel angezogen, um meine Liebe zur Scholle zu
demonstrieren... gut, die Stiefel sind pink - sehr schick, übrigens und ein
totales Schnäppchen - aber das ist ja wohl noch lange kein Grund, mir mit
finsterem Blick die Herausgabe von dringend benötigten Backwaren zu verweigern,
oder?! Werde Frau Merkel auf jeden Fall eine Warnung vor diesen renitenten
Laub-Fanatikern zukommen lassen....
Freitag
Die Lage spitzt sich zu. Mit Laubrechen bewaffnete Dorfbewohner haben sich vor
meinem Gartenzaun versammelt und skandieren Parolen, die ich aufgrund der stark
dialektgefärbten Aussprache leider nicht verstehe. Sieht aus, als wären sie mit
meiner Handhabung der Laubentsorgung unzufrieden... habe versucht, mit etwas Gebäck
die Situation zu entschärfen... aber offensichtlich treffen vegane
Bio-Dinkelplätzchen ohne Zucker nicht ganz den Geschmack der Landleute... wurde
von einem Plätzchen am Auge getroffen... muss wahrscheinlich genäht werden...
traue mich aber nicht, das Haus zu verlassen... der Nachbar von gegenüber wirft
gerade seinen Laubsauger an... ich befürchte das Schlimmste... aber zumindest
werde ich als tapfere Kämpferin für den freien Fall der Herbstblätter im
Gedächtnis bleiben...
Donnerstag, 2. November 2017
Dienstag, 25. Juli 2017
Kulturgenuss extrem
Selbstverständlich halte ich mich regelmäßig auf dem Laufenden, was
kulturell bedeutsame Filme angeht – „Findet Dorie“ z.B. habe ich dreimal
gesehen... sehr berührend... und so tiefgründig. Tierfilme sind ja insgesamt enorm lehrreich... gerade was die eigene Realität betrifft... Die arme Dorie...
völlig orientierungslos im unendlich weiten Ozean des Lebens, getrieben von der
Sehnsucht nach dem Ursprung des Seins und... Nun, äh... jedenfalls –
Tierfilme... stets ein Quell unerschöpflicher Weisheiten. Deshalb ist wohl auch
dieser „Toni Erdmann“, der mir zu Bildungszwecken wärmstens ans Herz gelegt
wurde, derart mit Preisen überhäuft worden... sogar eine Oscar-Nominierung...
wow! Erdmännchen sind aber auch wirklich extrem possierliche Tierchen...
Welche jedoch bis jetzt, soweit ich das erkennen kann, in dem Film überhaupt
nicht vorkommen... seltsam... bin allerdings etwas abgelenkt, da es aus
unerfindlichen Gründen in diesem Kino kein Popcorn gibt – ist das zu
fassen...?! Wie soll man sich denn da ordentlich auf die Leinwand konzentrieren
können, wenn einem der Magen knurrt?! Und was ist eigentlich aus der guten
alten Tradition geworden, dass nach der Langnese-Werbung Eis verkauft wird?!
Beschämend, wie in diesem Land mit den essentiellen Bestandteilen unserer
Kultur umgegangen wird! Wie...?! Ach, der Film... tja, immer noch keine
Erdmännchen weit und breit... nur ein alter Mann mit komischen Haaren – ist das
eine Perücke?! – und hässlichen Zähnen. Ah, der
ist Toni Erdmann?! Hm, anscheinend doch kein Tierfilm... schade... aber
sicher trotzdem ausgesprochen bedeutungsvoll... ich mein, der Oscar – hallo...?!
Ha, lustig - die vorstehenden Zähne sind nur ein Gebiss... das von Herrn
Erdmann immer wieder herausgenommen und in die Jacketttasche gesteckt wird...
igitt... da hängt doch überall Spucke dran... eklig... Andererseits vermutlich ein
Sinnbild dafür, was die... ähem... Verbindung dieses Mannes zu... seinem...
inneren Kind betrifft... oder so... Ach, die Blondine ist seine Tochter?! Na,
dann ist alles klar... Vater-Tochter-Beziehung... eine unerhört wichtige
und bedeutsame Thematik!
Vor allem, wenn wie in diesem Fall eine starke Entfremdung spürbar
wird... bereits deutlich zu erkennen an den unterschiedlichen Nachnamen – Herr
Erdmann und Miss Schnuck. Offensichtlich liegt dem Ganzen eine tragische
Familiengeschichte zugrunde... bin zutiefst ergriffen. Zum Glück scheint
Fräulein Schnuck in ihrem Kollegen aus der Arbeit die große Liebe gefunden zu
haben. Hübsche Wohnung, übrigens... besonders die Pralinen-Etagere... außergewöhnlich
delikat... also, das Gestell, nicht der Inhalt... obwohl das Konfekt ebenfalls
recht lecker aussieht... mmmh... Schokolade... vielleicht hätte ich mir doch
einen kleinen Vorrat von Zuhause... hä?! Moment mal, was macht der Typ denn
da...?! Er wird doch nicht... und dann auch noch ausgerechnet auf die Pra... Nein,
nein, nein - nicht essen!! Das ist sowas von... Äh, bäh... mir wird schlecht...
nur der Unterzucker, höchstwahrscheinlich... Denn diese Szene ist ohne Frage
von tiefgreifender künstlerischer Bedeutung, die... chrrchrr...
Ups... scheine kurz weggenickt zu sein... muss an der Überlänge des
Films liegen... der ansonsten natürlich ungemein fesselnd ist. Gerade schmeißt
Fräulein Schnuck eine FKK-Party... zu der ihr Vater im Zottelpelz-Kostüm
erscheint... hat wohl irgendwie das Motto nicht mitbekommen, der Arme... aber gerade
diese feinen Zwischentöne sind ja hochinteressant!
Montag, 10. Juli 2017
Auf der Schwelle des Todes
Mittwoch
Verspüre ein leichtes Kratzen im Hals - ich werde mir doch nichts eingefangen haben?! Für so etwas habe ich nämlich jetzt überhaupt keine Zeit... aber zum Glück sind wir Frauen, was Krankheiten anbelangt, ja hart im Nehmen - gebären munter Kinder auf Taxi-Rücksitzen und Restaurant-Toiletten, lassen uns in der Mittagspause die Brüste richten und koordinieren noch vom Krankenbett aus locker den siebenköpfigen Haushalt, sowie eine gut laufende Maklerfirma... das Übliche halt... Männer hingegen... schon beim ersten Anflug eines Schnupfens wird da der Notarzt gerufen... was für Weicheier... tja, das schwache Geschlecht eben... diese Schluckbeschwerden machen mir allerdings etwas Sorgen... womöglich Kehlkopfentzündung... so was kann schnell gefährlich werden... bis hin zum völligen Stimmverlust... sollte vielleicht doch vorsichtshalber die Meinung eines Arztes einholen... wie war nochmal die Nummer vom Notruf?!
Donnerstag
37,3 - akuter Fieberschub. Eindeutig Kehlkopfentzündung - ich wusste es!! Von wegen leichte Erkältung - bin immer noch empört, dass der Notarzt sich geweigert hat, vorbei zu kommen... was ist nur mit unserem Gesundheitssystem los?! Das sind doch katastrophale Zustände, wenn in diesem Land eiskalt Menschen im Stich gelassen werden, die offensichtlich kurz vor.... Moment, wo hab ich den Ausdruck aus dem Internet... ach ja, hier: Kehlkopfperichondritis... Entzündung der Kehlkopfknorpelhaut bis hin zur totalen Knorpeleinschmelzung, stehen - mit akuter Atemnot! Na bitte - schon bekomme ich Schnappatmung... dieser Kurpfuscher wird seine eklatante Fehldiagnose noch bereuen... wo ist mein Telefon?!
Freitag
37,4 - stehe kurz vor dem Fieberdelirium. Aber anscheinend bin ich die Einzige, die hier den Ernst der Lage erkannt hat... auch nach 24 Anrufen beim Notdienst immer noch kein Arzt in Sicht... inzwischen ist dort seltsamerweise ununterbrochen besetzt - wahrscheinlich handelt es sich um eine Epidemie... ein unbekannter Virus, der zunächst den Kehlkopf befällt, und sich dann im gesamten Körper ausbreitet... mit multiplem Organversagen als Folge... kein Wunder, dass es mir immer schlechter geht... sollte vielleicht vorsichtshalber mein Testament machen...
Samstag
37,5 - das Ende ist nahe. Sehe bereits das helle Licht... wirklich tragisch, in der Blüte meines Lebens dahin gerafft, nur weil dieser blöde Notdienst... ähem... ach nein, ist nur meine Nachttischlampe... bin wohl unter dem Verfassen des Testaments eingeschlafen... jedenfalls, werde meine Büchersammlung der Dorfener Stadtbibliothek vermachen... hoffe, sie wissen diese großzügige Geste zu schätzen... und meine Schuhe sollen für einen guten Zweck versteigert werden..... schätze, da dürfte einiges an Geld zusammen kommen... sehe den Trauerzug zutiefst erschütterter Schuhläden-Besitzer bereits vor mir... aber so bleibt mein Name wenigstens in bester Erinnerung... vielleicht erhalte ich sogar eine Bank mit meinem Namen... der edlen Spenderin... sehr schön... das versöhnt einen doch mit dem eigenen harten Schicksal...
Sonntag
37,2 - ein Wunder!! Bin wohl dem Tod gerade noch einmal von der Schippe gesprungen... trotz der überaus schockierenden Verweigerung ärztlicher Hilfeleistung... das wird ein Nachspiel haben! Aber jetzt erst einmal auf den Schreck Schuhe kaufen... während der Zeit meiner Bettlägrigkeit ist mir nämlich aufgefallen, dass ich eindeutig zu wenig gut aussehende Hausschuhe habe... diesem skandalösen Umstand muss sofort abgeholfen werden!
Verspüre ein leichtes Kratzen im Hals - ich werde mir doch nichts eingefangen haben?! Für so etwas habe ich nämlich jetzt überhaupt keine Zeit... aber zum Glück sind wir Frauen, was Krankheiten anbelangt, ja hart im Nehmen - gebären munter Kinder auf Taxi-Rücksitzen und Restaurant-Toiletten, lassen uns in der Mittagspause die Brüste richten und koordinieren noch vom Krankenbett aus locker den siebenköpfigen Haushalt, sowie eine gut laufende Maklerfirma... das Übliche halt... Männer hingegen... schon beim ersten Anflug eines Schnupfens wird da der Notarzt gerufen... was für Weicheier... tja, das schwache Geschlecht eben... diese Schluckbeschwerden machen mir allerdings etwas Sorgen... womöglich Kehlkopfentzündung... so was kann schnell gefährlich werden... bis hin zum völligen Stimmverlust... sollte vielleicht doch vorsichtshalber die Meinung eines Arztes einholen... wie war nochmal die Nummer vom Notruf?!
Donnerstag
37,3 - akuter Fieberschub. Eindeutig Kehlkopfentzündung - ich wusste es!! Von wegen leichte Erkältung - bin immer noch empört, dass der Notarzt sich geweigert hat, vorbei zu kommen... was ist nur mit unserem Gesundheitssystem los?! Das sind doch katastrophale Zustände, wenn in diesem Land eiskalt Menschen im Stich gelassen werden, die offensichtlich kurz vor.... Moment, wo hab ich den Ausdruck aus dem Internet... ach ja, hier: Kehlkopfperichondritis... Entzündung der Kehlkopfknorpelhaut bis hin zur totalen Knorpeleinschmelzung, stehen - mit akuter Atemnot! Na bitte - schon bekomme ich Schnappatmung... dieser Kurpfuscher wird seine eklatante Fehldiagnose noch bereuen... wo ist mein Telefon?!
Freitag
37,4 - stehe kurz vor dem Fieberdelirium. Aber anscheinend bin ich die Einzige, die hier den Ernst der Lage erkannt hat... auch nach 24 Anrufen beim Notdienst immer noch kein Arzt in Sicht... inzwischen ist dort seltsamerweise ununterbrochen besetzt - wahrscheinlich handelt es sich um eine Epidemie... ein unbekannter Virus, der zunächst den Kehlkopf befällt, und sich dann im gesamten Körper ausbreitet... mit multiplem Organversagen als Folge... kein Wunder, dass es mir immer schlechter geht... sollte vielleicht vorsichtshalber mein Testament machen...
Samstag
37,5 - das Ende ist nahe. Sehe bereits das helle Licht... wirklich tragisch, in der Blüte meines Lebens dahin gerafft, nur weil dieser blöde Notdienst... ähem... ach nein, ist nur meine Nachttischlampe... bin wohl unter dem Verfassen des Testaments eingeschlafen... jedenfalls, werde meine Büchersammlung der Dorfener Stadtbibliothek vermachen... hoffe, sie wissen diese großzügige Geste zu schätzen... und meine Schuhe sollen für einen guten Zweck versteigert werden..... schätze, da dürfte einiges an Geld zusammen kommen... sehe den Trauerzug zutiefst erschütterter Schuhläden-Besitzer bereits vor mir... aber so bleibt mein Name wenigstens in bester Erinnerung... vielleicht erhalte ich sogar eine Bank mit meinem Namen... der edlen Spenderin... sehr schön... das versöhnt einen doch mit dem eigenen harten Schicksal...
Sonntag
37,2 - ein Wunder!! Bin wohl dem Tod gerade noch einmal von der Schippe gesprungen... trotz der überaus schockierenden Verweigerung ärztlicher Hilfeleistung... das wird ein Nachspiel haben! Aber jetzt erst einmal auf den Schreck Schuhe kaufen... während der Zeit meiner Bettlägrigkeit ist mir nämlich aufgefallen, dass ich eindeutig zu wenig gut aussehende Hausschuhe habe... diesem skandalösen Umstand muss sofort abgeholfen werden!
Mittwoch, 28. Juni 2017
Die Spiegelverschwörung
Schock in der Morgenstunde – in meinem Bad befindet sich ein Elefant...
also, nichts gegen diese wirklich reizenden Tiere, aber ein Überraschungsbesuch
um diese Uhrzeit... noch dazu so ganz ohne Ankündigung...
Oh, ähem... Spiegel beschlagen... handelt sich wohl um mich
selbst... völlig verzerrt, natürlich... keine Ahnung, was mit diesem Spiegel
nicht in Ordnung ist... ich meine, dieser schlaff herabhängende Bauch kann doch
unmöglich... wo ist meine Brille...?! Tatsache – eine deutliche Auswölbung im
unteren Körperbereich ist nicht zu übersehen... hm... vielleicht hätte ich doch
nicht diese extrem reichhaltige Bodylotion verwenden sollen... am Essen kann’s jedenfalls
nicht liegen... nehme schließlich kaum etwas zu mir... gelegentlich mal ein
winziges Stückchen Schokolade... oder zwei... okay... vielleicht vier oder
fünf... dafür Edelbitter... hat ja bekanntlich so gut wie keine Kalorien... und
die paar Gummibärchen ab und an sind nun wirklich zu vernachlässigen... davon
abgesehen, dass diese keinerlei Fett beinhalten... steht groß und breit auf der
Tüte... na also... außerdem ist Gelatine immens wichtig für die Knochen... weiß
doch jedes Kind...
Nachdem eine Schwangerschaft aus verschiedenen Gründen ebenfalls
ausgeschlossen ist, bleibt nur eine Lösung – das Ganze ist eine üble
Verschwörung von Spiegel und Brille, die sich irgendwie heimlich
zusammengerottet haben... im Nachhinein hätte mich allerdings die Tatsache, dass
ich in den letzten Tagen nach stundenlangem ergebnislosen Suchen die Brille
nicht wie üblich auf meiner Stirn, sondern im Badezimmer gefunden habe, bereits
misstrauisch machen müssen... aber jetzt erklärt sich mir so einiges... aller
Wahrscheinlichkeit nach ist nämlich die Waschmaschine ebenfalls in dieses
Komplott verwickelt – wurden von ihr doch neuerdings meine Hosen und Röcke
offensichtlich viel zu heiß gewaschen, so dass ich vermehrt Mühe hatte, die
Knöpfe zu schließen... unfassbar, was da im eigenen Haus hinter meinem Rücken
vor sich geht... bin schwer enttäuscht... gerade der Brille hätte ich mehr
Einfühlungsvermögen zugetraut... zumal sie eigentlich genauestens darüber
informiert wäre, wie extrem wichtig ein perfektes Aussehen insbesondere für den
Schreibprozess ist...
Montag, 20. Februar 2017
Blondine goes Hollywood
Berlinale,
ich komme! Wurde auch Zeit, dass ich endlich in den erlauchten Kreis der
wirklich Wichtigen aufgenommen werde... man fragt sich sowieso, wie eine
derartige Veranstaltung jemals ohne die Anwesenheit liebreizender, eloquenter,
außerordentlich attraktiver und natürlich extremst intelligenter Blondinen...
äh... nun ja... habe genau genommen nur einen Termin... welcher sich auch nicht
direkt im Zentrum des allgemeinen Trubels befindet... also, ist eigentlich
keine Einladung... mehr so... eine Art
Gesprächsidee, quasi... aber davon darf man sich nicht aufhalten
lassen... Eigeninitiative ist schließlich entscheidend, bei der
Karriereplanung... mein Durchbruch steht kurz bevor, das hab ich im Gefühl...
Mein
Handgepäck ist zu schwer... versteh ich nicht... hab doch wirklich nur das Nötigste
eingepackt... wer, bitte läuft schon einen ganzen Tag lang mit denselben
Schuhen durch Berlin...?! Und ohne meinen eigenen Föhn fliege ich prinzipiell
nirgendwohin... wie soll ich denn sonst mein Blondhaar in eine ansprechende und
Berlinale-taugliche Form bringen...?! Außerdem habe ich mich dafür bei den
Kosmetika stark eingeschränkt – nur vier von diesen durchsichtige Tüten...
sozusagen der rudimentäre Grundbedarf... da kann man doch nicht meckern, oder?!
Denn man darf eins nicht vergessen – Hugh Jackman befindet sich in Berlin... ich
weiß, er ist verheiratet... aber nach 20 Jahren Ehe wird es definitiv langsam
Zeit für einen geschmeidigen Blondinenwechsel, oder nicht?! Also bitte, soll
ich dem Mann meines Lebens etwa ungeschminkt und mit zerzauster Frisur
gegenüber treten...?! Zum Glück hatte die nette Dame am Schalter ein
Einsehen... ebenfalls eine Blondine... schätzungsweise engstens mit derartigen
Problemen vertraut...
Merkwürdig...
kein einziger Journalist am Flughafen bei meiner Ankunft... nun gut, war jetzt
auch alles etwas kurzfristig... bin sozusagen inkognito in Berlin... besser
so... habe hier schließlich ernsthafte Dinge zu erledigen... lästige Paparazzi
stören da nur... ah, die Produzentin hat sich gemeldet... Treffen findet im
Café Einstein unter den Linden statt... gleich mal googeln... na bitte - eins
der berühmtesten Kaffeehäuser Berlins, Politiker und Medienvertreter sitzen
hier gerne bei einem Kaffee... offensichtlich eine total angesagte location...
muss mir nochmal die Lippen nachziehen... falls ich fotografiert werden
sollte...
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